Statt mit dem „Bollerwagen“, wie es mittlerweile Tradition ist, viel Tamtam und Grill, sowie diversen „geistigen Getränken“, durch die Gegend zu ziehen, bin ich lieber mit dem Rad zu den Storchenhorsten gefahren. Ich wollte wissen, ob endlich die Küken am Niederwerrieser Weg geschlüpft sind. Leider noch nichts. Da ich recht lange vor Ort war, gelangen mir einige schöne Fotos, die ich im heutigen Beitrag zeigen möchte. Aber, es gibt noch etwas anderes zu berichten. Unter den Fotos …
Leser, die meinem Blog schon lange folgen, kennen sicher auch Hotte. Hotte hat schon oft von seinen Touren für „Linsenfutter“ berichtet. Hotte ist im Moment in Frankreich, hat täglich Kontakt zu „Linsenfutter“ und meldet sich mit seinem Statement zum Umzug der Störche und der Nähe zu den Menschen. …
Ich möchte mich über den Unsinn des Aufstellens von Storchenhorsten weit ab von Menschen äußern. Zurzeit bin ich im Elsass unterwegs, eine Hochburg der Störche. Hier ist der Storch oft Wappentier von Gemeinden und Städten, keiner würde hier auf die Idee kommen einen Horst in der Einsamkeit aufzubauen. Sieht man sich mal in den Regionen um, wo der Storch in großer Anzahl zu finden ist, sind die Horste alle in direkter Umgebung des Menschen. Welcher Sachverstand für das Aufstellen der Horste an Ahse und Lippe angelegt wurde, bleibt mir völlig fremd. Ich habe Störche in allen möglichen Regionen besucht und sie auf Kirchtürmen, Rathäusern, Scheunen, Schlössern und mitten in einer Stadt, auf dem Stadttor beobachten können. Alle fühlen sich sichtlich wohl und haben ohne Probleme ihre Jungen aufgezogen. Ich habe auf Grund meiner Reisen viele Menschen kennengelernt, die sich dem Thema Storch recht stark verschrieben haben. Leute mit sehr viel Sachverstand in Sachen Störche. Alle ohne Ausnahme schütteln mit dem Kopf, wenn ich denen von unseren heimischen Störchen erzähle. Auch das nicht Beringen löst ein Lächeln aus.
Schönen Gruß aus dem Elsass, an alle „Linsenfutter“ Leser, sendet Hotte.
Schöne Fotos und interessantes Gedankenfutter, denn einen alleinrichtigen Ort zum Anbieten von Nistgelegenheiten für Weisstörche gibt es überhaupt nicht. Wer durch die dünn besiedelten Regionen Spaniens fährt, sieht sie auf Kirchendächern gleich mit mehreren Horsten ebenso gern nisten wie in sehr hohen Bäumen weit abseits von Ortschaften – entscheidend ist lediglich eine gewisse Mindesthöhe und Stärke und erreichbare Gelegenheiten zur Futtersuche, sei es gepflügtes Kulturland oder nahezu unberührte Fläche.
In Gegenden wie dem dichter besiedelten Mitteleuropa sind Nistgelegenheiten in Menschennähe leichter zu betreuen, was ich für einen Pluspunkt halte, wenn man aktiv dafür sorgen möchte, dass beringt oder auch mal gerettet wird, aber es ist nur eine Angelegenheit in diesem für den Menschen interessanten Sinne, dem Storch ist das egal, der „braucht“ den Menschen nur, wo der in Ermangelung natürlicher, teil- oder vollständig kahler hoher und dicker Bäume die Höhe anzubieten hat.
Alles richtig, aber in der dargestellten E-Mail von Hotte ging es ihm darum festzustellen, das der Weißstorch menschenfreundlich eingestellt ist. Warum also das beschriebene, einzige Storchenpaar isolieren. Die Tiere selber haben eine Entscheidung getroffen und sind eigenmächtig auf den Bauernhof „umgezogen“.
Mensch und Storch haben doch eigentlich seit ewigen Zeiten schon miteinander gelebt, wenn ich mich nicht irre…
Du irrst nicht. Nur haben das viele Menschen, die sich Experten nennen, anscheinend vergessen.
Ach, die Experten… Die meisten mit dieser hochtrabenden Bezeichnung haben doch im Grunde genommen von Nichts eine Ahnung…
Du sprichst mir aus der Seele.
Wir warten auch gespannt. Kommenden Sonntag sind 33 Tage seit Ei No. 1 um. Hoffentlich klappt’s!!!
Die 33 Tage zählt man ab dem letzten Ei. Erst dann beginnt das eigentliche Brüten.
Gut eingerichtet von der Natur. Sonst wäre Küken 1 deutlich größer als das letztgeschlüpfte. Es würde dann … na ja, die Natur kann hart sein.
Na da sind wir mal gespannt!!!
Hier in meinem Heimatdorfan der Aller in NDS wurde erst in diesem Jahr ein Horst errichtet. Bin gespannt wann der erste Storch kommt.
LG
Ellen
In diesem Jahr könnte es knapp werden. Ich drücke Euch aber die Daumen.
LG Jürgen
Hat dies auf Die Erste Eslarner Zeitung – Aus und über Eslarn, sowie die bayerisch-tschechische Region! rebloggt.
Vielen Dank dafür. Freut mich.
Wir in Basel haben viel Störche. Der Zoo, relativ zentral, hat x Horsten im neuen Elefantengehege aufgestellt. Alle sind besetzt….
Herzlich. Priska
Klasse. Geht doch.
LG Jürgen
So kenne ich das eigentlich auch: in Nord- und Ostdeutschland oder Polen brüten sie alle in den Dörfern. Allerdings gibt es mit den solitären Horsten ebenfalls gute Bruterfolge, wie man es z.B. im hessischen Kinzigtal seit Jahren beobachten kann. Beides sollte möglich sein! Hauptsache die Zahl der Brutpaare steigt weiter an, wie in den letzten Jahren auch in der Wetterau nordöstlich von Frankfurt. Ich würde das alles nicht zu eng sehen… 🙂
Dazu muß man die Örtlichkeiten kennen. Hier sieht es anders aus. Es geht um das Erste, ein einzelnes Storchennest. Weitab in den Hintergrund gestellt, damit ja kein Mensch den Tieren zu Nahe kommt. Alles vor Jahren, in einem Lernprozess so geschehen. Die Störche haben, da der Baum einsturzgefährdet ist, die Eigeninitiative ergriffen und sind auf einen Bauernhof, in die Nähe der Menschen gezogen. Ein Beweis dafür, dass der Weißstorch durchaus die menschliche Nähe sucht.
Das bestreite ich ja auch gar nicht – aber in manchen Gegenden sind diese Nisthilfen eben eine gute Ergänzung, in Ermangelung schöner, alter Bauernhäuser. Beides sollte möglich sein!
Nisthilfen sind eine gute Ergänzung, aber in der Nähe der Menschen. Man muß sie nicht weit entfernt aufstellen.