Der Blick aus meinem Fenster verhieß nichts Gutes. Aber ich fuhr trotzdem los. Umdrehen geht immer, dachte ich mir. So habe ich dann meine Lieblingsstelle in der Aue aufgesucht. Das Wetter wurde deutlich besser als befürchtet. Regen gab es nicht. Wieder einmal. Lange musste ich auf Vögel warten. Kaum Singvögel waren zu sehen. Langsam machte sich Enttäuschung bei mir breit. Ich wollte schon fast den Standort wechseln, da hatte ich doch noch Glück. Eine Heckenbraunelle zeigte sich.
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Als ich früh aus den „Federn“ krabbelte, wäre ich gerne daheim geblieben. Aber aus meinem Keller hörte ich etwas. Es war wohl mein Fahrrad. Es rief nach mir. Jeden Morgen dasselbe.
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Heckenbraunellen führen ein unauffälliges Dasein. Sie werden schnell übersehen, weil sie es vorziehen sich in dichtem Gebüsch überwiegend in Bodennähe aufzuhalten, oder am Boden entlang zu huschen. Aus dem Augenwinkel sehen sie dabei fast aus wie eine Maus.
Es gibt bei den Heckenbraunellen noch etwas ganz Besonderes. Etwas, was in der heimischen Vogelwelt ungewöhnlich und kaum bekannt ist. Die Weibchen verpaaren sich mit mehreren Männchen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sowohl Weibchen als auch Männchen ihr eigenes Revier haben. Da wo sich ihre Reviere überschneiden, da findet auch die Verpaarung statt. Ein Weibchen mit zwei Männchen, ein Männchen mit zwei Weibchen. Wer hätte das gedacht. Aber es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Später kümmern sich dann auch alle beteiligten Eltern gemeinsam um Eier und Küken, ohne Rivalität zwischen den Vogelvätern. Schon ungewöhnlich.