Immer wieder erreichen mich Fragen zum Thema Weißstorch. Im Moment kommen sie ja wieder aus dem Süden zu uns zurück. Das habe ich zum Anlass genommen, einige Fakten zusammenzutragen.
Um „Meister Adebar“ ranken sich zahlreiche Mythen. Es heißt darin z.B., dass der „Klapperstorch“ die Babys bringt. Kein anderer heimischer Großvogel hat sich aus freien Stücken dem Menschen so eng angeschlossen wie der Weißstorch. Er ist eine von weltweit 17 Arten aus der Familie der Störche. In Deutschland brütet noch der sehr seltene Schwarzstorch. Im Gegensatz zum Weißstorch ist er ein extrem scheuer Waldbewohner. Der Storch ist ein echter Frühlingsbote. Im Frühjahr kehren die Störche aus ihrem Winterquartier zurück. Meist kommen die Männchen einige Tage früher als die Weibchen an und besetzen nach Möglichkeit den Horst vom Vorjahr. Auch die Weibchen zeigen eine starke Bindung an ihren alten Horst, und so kommt es, dass häufig die „Ehepartner“ vom Vorjahr wieder zusammenfinden. Dies ist jedoch allein durch die ausgeprägte Horsttreue bedingt. Mit der „ehelichen Treue“ nämlich nehmen Störche es nicht so genau.
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- Anbei die neuesten Fotos der beiden Weißstörche auf dem Bauernhof.
- Sie haben jetzt viel mit Aufäumarbeiten und Ausbesserungen des Nestes zu tun.
Umso erbitterter wird der Horst gegen Eindringlinge verteidigt. Reichen erregtes Geklapper und Drohgebärden nicht aus, um einen fremden Storch einzuschüchtern, kommt es nicht selten zu stundenlangen, blutigen Auseinandersetzungen.
- So sieht ein Angriff auf ein Nest aus.
- Ich habe zur Ansicht zwei Bilder aus meinem Archiv angefügt.
Hat ein Paar einen Horst erobert, so kommt es zur Paarung. Die Jungen schlüpfen nach einer Brutzeit von etwa 33 Tagen. Während der ersten Wochen werden hauptsächlich Regenwürmer verfüttert. Der Weißstorch ist in der Auswahl seines Futters aber durchaus nicht wählerisch. Er frisst nahezu alles, was sich ihm bietet und was er bewältigen kann. Frösche spielen dabei keineswegs eine so überragende Rolle, wie gemeinhin angenommen wird. In guten Mäusejahren vertilgt der Storch große Mengen Feldmäuse. Aber auch Insekten spielen eine sehr wichtige Rolle. So versorgt, wachsen die Jungen schnell heran. Bereits nach knapp 2 Monaten sind die Jungstörche so groß wie ihre Eltern. Nach 3 Monaten schließlich können sie selbst für sich sorgen. Dann wird es Zeit an die Überwinterung zu denken. Sie fliegen ohne die Führung ihrer Eltern, die ihnen meist erst ein bis zwei Wochen später folgen.