Es wird mal wieder Zeit ein Thema anzupacken, dass uns alle berührt. Unseren Wald. Wer mich kennt und Stammgast auf meinem Blog ist, weiß das ich hier nicht nur heile Welt propagiere. Hin und wieder steche ich meinen Finger auch „in Wunden“. Heute mische ich das Ganze. Ich zeige schöne Bilder von mir mit entsprechenden Texten, die nachdenklich machen sollen.
Die Bilder zum Vergrößern bitte anklicken.
Nach 20 Jahren intensiver Forschung steht fest, dass die Bäume entsprechend der damaligen Meinung, nicht nur unter dem „Sauren Regen“ litten. Wir wissen inzwischen auch, dass der Klimawandel ein weiterer Grund ist. Hinzu kam die forstwirtschaftlich bedingte Umwandlung vieler Wälder in ökologisch instabilere Monokulturen, mit nur einer einzigen Baumart. Weitere Beeinträchtigungen durch Insektenbefall gaben den Bäumen den Rest. Unser Wald ist immer noch schwer krank.
Heute wie damals ist eine Mischung aus natürlichen und menschlichen Einflüssen dafür verantwortlich. Dazu zählen die Pflanzung falscher Baumarten, die vielerorts noch vorherrschenden Monokulturen, die unverändert hohen Belastungen mit Luftschadstoffen aus Verkehr und Landwirtschaft, sowie der unbestreitbare Klimawandel. Damit der Wald eine Chance hat, sich auf diese Veränderungen einzustellen und nicht wieder auf das Sterbebett zurück zu sinken, müssen wir diese Belastungen entschieden reduzieren.
Pilze bilden in der Natur ihr eigenes Reich. Sie können sich nicht fortbewegen, deshalb zählen sie nicht zu den Tieren. Zu den Pflanzen gehören sie aber auch nicht, denn ihnen fehlt die Fähigkeit zur Fotosynthese. Sie sind aber sozusagen Partner der Bäume. Wir Menschen suchen sie in bestimmten Jahreszeiten in den Wäldern auf um sie zu verzehren, aber ohne wirklich viel über sie zu wissen.
Die Böden des Waldes sind Lebensraum unzähliger Lebewesen, die beim Abbau und Umbau von organischer Substanz eine wichtige Rolle spielen. Der Waldboden ist nicht nur eine kompakte Masse, sondern ein offenes und poröses System aus organischen und mineralischen Partikeln und vielen Bodenlebewesen. Er ist eine Dauerbaustelle, wo rund um die Uhr Material abgebaut, umgebaut und Neues geschaffen wird. Müll gehört da nicht hin, was einige Mitmenschen gerne mal vergessen. Also, noch mal ganz deutlich. Müllabladen verboten!
Der „Keller“ des Waldes besteht aus der uns bekannten Streuauflage aus Blättern. Sie werden zum Humus. Hier leben neben Bodenbakterien, die für die Zersetzung von organischem Material von großer Bedeutung sind, vor allem Regenwürmer und anderes Kleingetier. Jeder Teil des Waldes ist somit lebenswichtig für Mensch und Tier. Von der Krone bis zum Boden liefert der Wald die Grundlage für Leben: Die Pflanzen im Wald produzieren den für uns so lebenswichtigen Sauerstoff und sie verbrauchen das Kohlendioxid, das wir ausatmen.
Es war mir ein Bedürfnis neben allen Problemen die uns im Moment beschäftigen, auch mal an die Probleme unserer Wälder zu erinnern. Denn so wie da im Moment in vielen Gegenden und Ländern unserer Welt verfahren wird, darf es nicht bleiben. Ich nenne es Raubbau. Raubbau an der Natur.
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Vielen Dank. Es wäre schön, wenn möglichst viele Menschen darüber nachdenken würden, wie wichtig unsere Natur für uns ist.
Hallo Jürgen, ein wichtiges Thema, das leider viel zu häufig vernachlässigt und vergessen wird. Danke dir fürs Erinnern. Liebe Grüße, Dario
Moin Dario.
Wenn es auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Aber einfach nur zusehen, dass kann ich auch nicht.
LG Jürgen
Danke für diesen Beitrag, Jürgen!
Immer gerne. Es war mir ein ganz wichtiges Anliegen.
Ach ja, aber wir müssen uns ja nicht vormachen: Unser Wald leidet und der Mensch ist Schuld. Bei uns ist der Boden so trocken und die immer noch vielerots vorherrschenden Monokulturen machen das noch schlimmer. Ob wir es noch lernen?
So ist es. Wer jetzt noch Ausreden sucht, hat nichts begriffen.
Mein Vater, der mir und später meinem Sohn die Liebe zur Natur und dabei vor allem auch die zum Wald gelehrt hat, hatte einen Lieblingsspruch, der heute seinen Grabstein ziert: „Glaube mir, denn ich habe es erfahren, du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern, Bäume und Steine werden dich lehren, was du von keinem Lehrmeister hörst. “ (Bernhard von Clairvaux)
Du warst mit deinen Bildern und den lehrreichen Texten dazu jetzt auch ein sehr guter Lehrmeister!
Danke, daß du uns das wieder in Erinnerung gerufen hast, es ist so wichtig!
Ein schönes Wochenende wünsche ich dir und fein, daß du wieder da bist, liebe Grüße
Monika.
Danke Dir. Ein sehr lehrreicher Satz. Den sollten sich viele Menschen zu Gemüte führen. Das die Wälder verdursten, da können wir nicht viel machen, aber den Müll dort abladen, heißt die Natur mit Füßen treten. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
LG Jürgen
Ach, so schön… Und so schlimm. Im Mittelgebirge hat es wieder kaum geregnet und der heisse August gibt den Rest. Da hilft auch kein Tankwagen, mit dem versucht wird, den jungen, angepflanzt en Wald (Mischwald) zu retten. Ich bin da gerade ganz hoffnungslos…
Liebe Grüße
Schönes Wochenende
Nina
Es ist wirklich tragisch. Regen, Regen, Regen. Er wäre so bitter nötig.
Auch Dir ein schönes Wochenende.
LG Jürgen
Danke für die Erinnerung, Jürgen! Wir müssen uns wirklich nicht über zu viel C02 beschweren, wenn wir das natürliche Mittel dagegen zerstören. LG Michael
Es geht um mehr als um Beschwerden. Es geht um unsere Natur. Das fängt im kleinen, bei allen Menschen an. Alle sind gefordert. Alle müssen langsam mal begreifen. Wenn auch nicht für die eigene Person. Vielleicht aber für die nachfolgende Generation, wie eigene Kinder oder Enkelkinder?
LG Jürgen
Deinen Gedanken/Bemerkungen kann ich ur voll und ganz zustimmen, lieber Juergen!
Hab‘ ein feines Wochenende,
Pit
Danke, lieber Pit. Es ist mir ein Bedürfniss darauf hinzuweisen. Wir haben nur diese eine Welt.
LG Jürgen
Willkommen zurück, lieber Jürgen! 😊
Ich kann ebenfalls nur beipflichten und habe außerdem wieder was gelernt. 🙂
Genieße dein Wochenende! VVN
Danke Dir. Es waren nur 3 Tage, die mir wie 3 Wochen vorgekommen sind.
Bin froh wieder was machen zu können.
Auch Dir ein schönes Wochenende.
LG Jürgen
so wichtig! danke für diesen wunderbaren beitrag. lg, diana
Immer gerne. Es geht ja auch um unsere Zukunft und die Zukunft nachfolgender Generationen. Dafür tragen wir eine Verantwortung.
LG Jürgen
Toller Beitrag, die Kombi aus tollen Fotos und interessanter Information ist wirklich gelungen👍👍👍
Es sollte auch eine Mischung aus schönen Fotos und entsprechenden Informatioen sein. Scheinbar ist das gelungen. Vielen Dank.
Sehr gut geschrieben, sehr schöne Bilder, und ungemein wichtig. Danke, lieber Jürgen.
Danke Dir ebenfalls. Wenn man so viel in Wald und Flur unterwegs ist, liegt einem die Natur und besonders der Wald, ganz besonders am Herzen.
Pingback: Unser Wald. | Ruhrköpfe
Danke Dir. Das können nicht genug Menschen lesen.
Toller Beitrag! Die Schäden sind schon dramatisch und das ist traurig. Wir können froh sein, dass dieser Sommer nicht ganz so trocken ist, wie die beiden letzten. Zu befürchten ist aber, dass die Tendenz weiter zu nasseren Wintern und trockeneren Sommermonaten geht. In der Summe fällt gar nicht weniger Regen, aber er fällt zu wenig in den Monaten, in denen die Natur ihn besonders dringend braucht. Ausgerechnet der April, wenn das Leben neu erwacht, ist viel trockener als früher. Man sucht inzwischen schon nach Baumarten, die das besser verkraften. Ob das die Lösung ist? Zweifel sind angebracht, denn in der Natur ist so viel voneinander abhängig. Artensterben vollziehen sich selten solo, sondern es sind oft auch andere Lebensformen mit betroffen. Die Heringe zB laichen inzwischen in der Ostsee früher ab durch die Wassererwärmung. Aber das Plankton macht diesen Wandel nicht mit, so dass die Heringsbrut verhungert, die wiederum für viele andere Meeresbewohner wichtige Nahrungsgrundlage ist. Alles hängt miteinander zusammen, ist voneinander abhängig. Man kann nicht so einfach die Teile dieses Puzzles austauschen. Wir lösen damit Kettenreaktionen aus, deren Folgen unabsehbar sind und möglicherweise immer weitere Kreise ziehen, weil jede „Lösung“ schon Ursache neuer Probleme sein kann.
Was Du schreibst hat „Hand und Fuß“. Man kann es auch drehen und wenden wie man will. Der Mensch sollte sich mehr raushalten. Die Natur kann sich da schon ganz gut helfen, wenn wir sie nur lassen. Ich habe kürzlich einen FS Bericht aus dem Kerngebiet von Tschernobyl gesehen. Über Jahrzehnte konnte der Mensch da nicht eingreifen. Ein Wunder, wenn man sieht was die Natur da geleistet hat. Sehr beeindruckend.
So sehe ich das auch. Die Natur findet ineinander verzahnte und aufeinander abgestimmte Lösungen. Was man unbedingt in den Griff bekommen muss ist die Erderwärmung und die Überbevölkerung, die letztlich Ursache allen Übels ist. Die Klimaveränderung geht so schnell, dass es den meisten Lebewesen und Ökosystemen nicht gelingen kann, sich darauf einzustellen. Das Leben wird nicht ganz aussterben, aber sehr weitreichend, wenn das nicht verhindert wird. Es wird vergleichbar sein mit dem Einschlag des Himmelskörpers, der das Zeitalter der Dinosaurier beendete. Nicht ganz so abrupt, aber doch sehr plötzlich wird den meisten Lebewesen, auch dem Menschen, die Lebensgrundlage entzogen. Weil alles voneinander abhängt, wird ein Übel das nächste auslösen, so wie ein Dominostein den nächsten umwirft.
Wir sind ein ganz kleiner Stein im System, ein Staubkörnchen. Wir sollten nicht so überheblich sein, uns einzubilden die Natur käme damit nicht klar. Was in der Urzeit möglich war, ist es immer noch. Nur wir Menschen helfen jetzt dabei mit.
Ich liebe deine Fotos! Die würde ich mir am liebsten an die Wand hängen und immer wieder anschauen.
Danke Dir. Das freut mich. Es macht mir auch viel Spaß die Berichte zu verfassen.
Lieber Jürgen,
deinem aufklärenden Beitrag kann ich nur beipflichten.
Wir sind abhängig vom Wald, also sollten wir uns um seine Gesundheit kümmern!
Ich danke dir für diesen wunderbaren, aufklärenden Eintrag. Ich hoffe er wird recht viele Menschen erreichen.
Lieben Gruß,
Lilo
Auch von mir eine Bitte an ALLE – seid gut zu unseren Wäldern und Parkanlagen. Bitte hinterlasst sie nach einem Besuch ordentlich.
Übrigens – jeder einzelne Baum zählt – auch der vor unseren Haustüren. Bei den sommerlichen Temperaturen wird jeder Baum über Wasser sehr dankbar sein!
Lieber Jürgen, sei bitte nicht böse – ich konnte nicht anders! *lieb guck*
Liebe Lilo.
Ich bin sehr erfreut über Deinen tollen Zusatz. Hoffentlich lesen das sehr viele Menschen und helfen den Bäumen in dieser schweren Zeit. Zusammen können wir eine Menge schaffen.
LG Jürgen
Wer deinem Blog schon über lange Zeit folgt und auch wirklich liest weiß, dass du stets alles beschreibst wie es wirklich ist lieber Jürgen. Was auch ich wie bestimmt fast alke deiner Besucher sehr zu schätzen weiß.
Inzwischen drehte sich über sehr lange Zeit alles nur noch um Corona, wobei unter anderem auch sehr wichtige Themen wie Umweltschutz und auch der Schutz unsere „grünen Lunge“ fast völlig ins Abseits rutschte.
Dein Beitrag dazu ist sehr ausführlich, interessant und wirklich verständlich verfasst, was eigentlich einen jeden zum Nachdenken bringt bzw bringen sollte!
Liebe Grüße von Hanne
So denke ich auch. Neben Corona dürfen wir unsere Umwelt und die damit verbundenen Probleme nicht vergessen.
Vielen Dank.
LG Jürgen
Ende der Achtziger weilte ich mit meiner Familie im Urlaub in der damaligen CSSR. Für die Rückfahrt wählten wir auf meinen Wunsch hin die Route über den Kamm des Erzgebirges. Ich hatte zwar schon vom Waldsterben im Erzgebirge gehört, aber was ich da sah, brachte mich zum Weinen. Das hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Ähnliches sah ich letztes Jahr in Thüringen. Deshalb, lieber Jürgen ist Dein Bericht so wichtig. Liebe Grüße von der sommerlichen Küste
Danke, liebe Hedwig für Deinen Kommentar.
Man kann es den Menschen nicht oft genug vor Augen führen. Zu schnell wird alles wieder vergessen. Der altbekannte Satz war nie so wichtig wie heute. „Die Natur braucht uns nicht. Wir brauchen die Natur“.
LG Jürgen
Sehr guter Beitrag, danke. 🙂
Vielen Dank. Das freut mich.
Sehr gut geschrieben und ich bin ganz deiner Meinung. Gerade jetzt bei der Trockenheit zeigen sich viele Schäden im Wald
LG Andrea
Danke Dir. Es muß immer mal wieder in Erinnerung gerufen werden.
LG Jürgen