- So kam Willy aus dem Süden zurück. Meine ersten Bilder schockten mich.
- Sofort war mir klar, was ich da sah. Eine schlimme Beinverletzung.
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Mein 4. Beitrag im Rahmen der Sonntagsserie. Leider eine sehr traurige Erfahrung. Aber so ist das Leben. Was war passiert? Ich wartete auf die Rückkehr unserer Störche Lilly und Willy aus dem Süden. Punktgenau hatte ich die Ankunft von Willy erwischt. Aber mir fiel unmittelbar nach seiner Landung eine Verletzung auf. Er konnte kaum gehen. Schnell stellte sich heraus. Irgendwo auf dem Rückflug hatte er sich ein Bein gebrochen. Einige Tage später kam auch Lilly zurück. Aber ein Storchenleben kann hart sein. Schnell war auch ein Konkurrent da. Willy wurde von seinem Horst vertrieben. Der Neue übernahm auch seine Lilly. Willy wurde aus seinem Gebiet vertrieben und irrte wochenlang in der Gegend umher. Die Medien waren längst durch meine Berichterstattung aufmerksam geworden. Auch der WDR schickte ein Team, um mich bei der Suche zu unterstützen. Helfen konnte man nicht, denn fliegen konnte Willy noch. Einfangen ohne übermäßigen Stress unmöglich. Auch die Bevölkerung nahm regen Anteil. Täglich erhielt ich Anrufe. Oft fuhr ich raus. Hilfe war unmöglich. An einem späten Abend erhielt ich einen Anruf von der Polizei. Die Mitteilung eines besorgten Mitbürgers war dort eingegangen. Die Polizei fragte mich um Rat. Das Polizeiauto war schon vor Ort. Nach kurzem Telefonat wurde der Polizeiwagen über Funk zurückbeordert.
Die Polizei holte mich ab.
- Letze Bilder von Willy beim Polizeieinsatz.
- Er flog immer wieder einige Meter. Sein verletztes Bein hing, deutlich erkennbar, dabei stark herunter.
- Das traurige Ende von Willy. Gesetzlich verboten, wurde der Storch einfach in einem Abfallcontainer entsorgt. Das Bild wurde mir zugespielt.
- Die „Bild“ meldet: „Willy… der ärmste Storch in Deutschland“.
Die letzten Augenblicke, so wie sie in meiner Erinnerung „festgetackert“ sind. Ich versuchte mich zu nähern. Bis auf wenige Schritte kam ich an den Armen heran. Er flog immer einige Meter weiter. Wir mussten aufgeben, um Willy nicht weiter zu quälen. Wir brachen ab. Die Polizei brachte mich nachhause. Zwei Tage später war es vorbei. Willy war tot. Er war auf dem Gebiet eines großen Fleischverarbeitungsbetriebes in Hamm Uentrop gegen eine Mauer geflogen. Man hat den Armen in einem Fleischcontainer einfach entsorgt. Es folgte wegen dieser gesetzwidrigen Aktion ein großes Tohuwabohu. Stadt und Presse schalteten sich ein. Aber es nütze nichts. Die „Bild“ schrieb … „Deutschlands traurigster Storch ist tot“.
Nächsten Sonntag. Der große Baum mit dem Storchennest droht umzustürzen. Höchste Gefahr für die Störche. Die Störche müßten umziehen. Aber wie. Erstaunliches passierte dann.