Verehrte Hammer Bürger/innen, liebe Blogger Kollegen und Kolleginnen,
in meinem Beitrag vom gestrigen 14.5.19 hatte ich angekündigt zu einem Gespräch im Hammer Umweltamt zu sein. Es wurden einige Fragen besprochen, die mir von meinen Lesern, sowie Tierfreunden, die ich täglich in der Natur treffe, immer wieder gestellt werden. Es ging im Wesentlichen um die Problematik der freilaufenden Hunde, der Ausbreitung von Nutrias und des vermehrten Aufkommens von Weißstörchen und dem damit verbundenen Wunsch vieler Bürger, die Küken mit einem sogenannten ELSA Ring auszustatten.
Die Informationen, die ich während des Gespräches, mit zwei leitenden Mitarbeitern des Amtes erhielt, waren (in Kurzform) folgende:
Frei laufende Hunde. Dazu erfuhr ich, dass dieses Problem durchaus bekannt ist und dass an einer Lösung gearbeitet wird. Das Umweltamt weist insbesondere in Naturschutzgebieten auf die Verbote hin. Es wurden an den bekannten Stellen Hinweisschilder aufgestellt und es wird von Mitarbeitern der Stadt kontrolliert und auch Bußgelder erhoben
Nutria. Es werden wieder mehr, in Parks und an der Lippe. Diese Entwicklung wird ganz besonders beobachtet. Aber solange es zu keinen Schäden kommt, will man mit Maßnahmen noch warten. Das ist auch meine Meinung, denn unnütz Tiere töten entspricht nicht meiner Auffassung von Tierschutz und Tierwohl.
Zur Beringung der Störche gab es keine einhellige Meinung. Während ich ein Befürworter der Beringung bin, sieht das Umweltamt dieses anders. Die Argumentation des Amtes dazu. Sowohl die Storcheneltern, als auch die Küken, würden unnötig unter Stress gesetzt. Das zu unterlassen, gebietet alleine schon die Gesetzeslage, zumal die daraus entstehenden Erkenntnisse in keinem Verhältnis zum Aufwand und dem Stress der Tiere stehen würden. So die Hammer Amtsvertreter.
Das Bild kann man zum Vergrößern auch anklicken.
- Die Storchenfamilie des letzten Jahres. Die Jungstörche ohne Beinringe. Das wird so bleiben. ELSA Ringe gibt es auch in den nächsten Jahren nicht in Hamm. Sorry, liebe Storchenfreunde, aber an mir hat es nicht gelegen.
Ich frage mich dann, warum das in den meisten deutschen Storchengebieten anders gehandhabt wird? Selbst das übergeordnete Landesumweltamt in NRW (LANUV) führt Storchenberingungen, bis an den Rand der Stadt Hamm, durch. Die Uneinigkeit in diesem Punkt bleibt also bestehen. Hilft aber nix. Es werden auch in Zukunft keine Storchenküken in Hamm beringt. Mein Resümee? Ehrlich? Ich hatte den Eindruck, dass man froh war, als ich mich endlich verabschiedete.
Sollte es irgendwann Neuigkeiten oder Änderungen geben, kann man das auf „Linsenfutter“ erfahren. Wer jetzt noch Fragen, oder Anregungen hat, sollte sich an das Umweltamt wenden.
Es ist aber doch gut, wenn sich mal einer kümmert und alle ein bisschen aufrüttelt und frischen Wind in die Bude bringt! 🙂
Macht aber keinen Spaß, wenn man immer nur „vor die Wand rennt.“
Zunächst mal vielen Dank für dein Engagement, Jürgen! Wie schon mal erwähnt, würde unsere Gegend vielleicht auch ein paar Nutrias aufnehmen, nachdem wir schon aus dem Emsland was bekommen. 😉 Ansonsten sehr gut gemacht! LG Michael
Das ist sehr nett von Dir. Dann könnten sie wenigstens weiterleben.
LG Jürgen
Eben, das wäre es doch. Nicht nur Menschen irgendwo umsiedeln, sondern auch d8ese kleinen netten Kerle. Wenn ich jetzt mal wieder wüßte wie man so was anstellen könnte. Ich überlege mal, ernsthaft. LG Michael
Gute Idee. Du überlegst und ich warte auf das Ergebnis.
LG Jürgen
😉 Wäre doch was.
Dann mal los.
Danke für deinen unermüdlichen Einsatz in Sachen Natur- und Tierschutz, lieber Jürgen. Wegen der freilaufenden Hunde und der Nutrias scheint es ja Bestrebungen zu geben, die ich gerade in Bezug auf die Nutrias gut finde!
Tja, bei der Beringung der Störche tut sich dann wohl dort gar nichts, schade, der Argumentation mit dem Streß kann ich irgendwie auch nicht ganz folgen. Löblicher Ansatz, hört sich aber trotzdem nach Ausrede an.
Danke für deine prompte Berichterstattung, liebe Grüße
Monika.
Hallo Monika,
danke Dir. Das Wort Ausrede trifft es. Sturheit meinen andere, gehört auch dazu. Ich will da nicht widersprechen.
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.
LG Jürgen
Danke für dein Engagement, Jürgen!
Ich habe für Deinen lieben Kommentar zu danken.
LG Jürgen
Da stimme ich aus ganzem Herzen zu!
Danke Dir.
Einen schönen Gruß nach Texas.
LG Jürgen
Schade, dass sich in Sachen Beringung nichts machen lässt. Es ist ja lobenswert, dass man den Tieren keinen zusätzlichen Stress zufügen möchte, aber wenn es fachgerecht gemacht wird, so nehme ich an, dass dieser Stress geringfügig ist und die Störche ihn überleben werden…. sie tun es ja anscheinend in anderen Gegenden Deutschlands auch! Oder haben die Hammer Störche mehr Stress als die anderen?
Viele Grüsse
Christa
Das mit dem Stress sind, nach Meinung vieler Bürger, nur faule Ausreden vom Amt. Andere Ämter in Deutschland machen es auch, selbst das der Hammer Behörde übergeordnete Amt (zuständig für ganz NRW ) beringt Storchenküken bis an die Stadtgrenze. Na, was gemerkt?
LG Jürgen
Schon komisch, dass das übergeordnete Amt die Beringung nicht einfach anordnen kann!
Ich hatte schon vor Jahren Kontakt zum übergeordneten Amt. Mir wurde gesagt, sie könnten das Ja zur Beringung geben. Die hätten auch die Beringung gerne durchgeführt. Wollten aber lieber, dass das Ja aus Hamm kommt.
Die Gedanken sind frei …
soviel Informationen, ich danke dafür, nimm bitte meine besten Grüße entgegen, Klaus
Danke, lieber Klaus.
LG Jürgen
immer wieder gerne
Schön …
Das sind wirklich sehr wichtige Punkte die du bei diesem Termin zur Sprache gebracht hast, lieber Jürgen.
Warum sich das Unweltamt bezüglich der Beringung von Störchen so anstellt, kann ich nicht verstehen. Denn bei uns 7nd auch in allen Städten der Umgebung ist es seit vielen Jahren ganz selbstverständlich die Störche mit diesem ELSA-Ring zu versehen, was so viel ich weiß, auch keinerlei Stress bei den Störchen macht, wenn man es richtig macht.
Nur so kann u.a. auch ein Bruder von mir, der ja auch leidenschaftlicher Naturfotograf ist, immer wieder die seit Jahren ansässigen Störche sowie auch deren Nachwuchs erkennen. Was ja auch sehr wichtig und interessant ist.
Vielleicht kapieren diese Leute im Unweltamt das ja doch und zumindest hast du bei diesem Termin alles dafür getan.
Liebe Grüße von Hanne
Beim Thema Storchenberingung gehen eben in Hamm die Meinungen auseinander. Ich weiß, das fast überall in Deutschland beringt wird. Das Gesetz schreibt vor .. war eine Aussage des Amtes. Haben dann die vielen Beringer in Deutschland gegen das Gesetz vestoßen? Hmmmmhh …
LG Jürgen
Das ist sehr schade, denn erfuhr nun beim googeln sehr viele wichtige Informationen von sehr vielen Orten über die Beringung und den teils auch sehr wichtigen wissenschaftlichen Zweck. Aber nirgendwo auch nur der kleinste Hinweis über ein Gesetz dazu. Wäre deshalb wirklich interessant zu wissen, wo die Hammer dieses Gesetz lasen bzw ob es nicht doch nur ein Vorwand für zu großen Aufwand ist….
Liebe Grüße von Hanne
Nenne es wie Du willst … Vorwand oder Sturheit.
Das war die gestrige Aussage. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Übrigens: großer Aufwand, oder Kosten ist kein Thema für mich. Schon vor Jahren hatte ich alles organisiert.
Ein staatlich anerkannter Beringer vom Landesumwelt Amt stand zur Verfügung. Auch wären der Stadt Hamm keinerlei Kosten entstanden.
Laß gut sein ….
LG Jürgen
Trotzdem oder gerade deshalb sehr schade!
Liebe Grüße von Hanne
An vielen Stellen ist es möglich, bei der Anwendung der Gesetze „Ermessen auszuüben“. Wo das Gesetz der Behörde Ermessensspielraum lässt, kann dieser ausgeübt werden – ich habe nicht nachgeschaut, ob an dieser Stelle im Naturschutz ein solcher Spielraum da ist, gehe aber von aus. Ich kenne mich in der Naturschutz-Gesetzeslage natürlich nicht aus, da ich Strahlenschutz und damit ein ganz anderes Rechtsgebiet beackere.
Keine Ahnung, ob es ein in Frage kommendes Gesetz gibt. In fast allen Storchengebieten wird aber beringt. Selbst das übergeordnete Umweltamt für NRW, führt Beringungen durch.
Wie konntest Du es wagen, die Mitarbeiter aus dem Winterschlaf zu holen?
Schon bei Deiner Einführung war mir klar, dass ein Ergebnis ( und schon gar nicht in Hamm ) nicht zu erzielen ist. Und sogar das Landesumweltamt zu erwähnen,war der größte Fehler, denn damit hast Du denen gezeigt, wie nutzlos sie eigentlich sind. Und überhaupt: Wer bist Du denn, der es wagt, der Behörde aufzuzeigen, wie sie zu arbeiten haben ( wenn sie mal etwas tun ) ??? 🤣🤣
G. l. G. Jochen
Ich denke (und hoffe) das Dein Beitrag ironisch gemeint war. Ich kenne die zuständigen Mitarbeiter seit Jahren. Sie haben im Bezug auf Renaturierung sehr viel erreicht. Ich weiß auch das dafür harte Arbeit notwendig ist. Was aber die Beringung der Störche betrifft, lassen sie sich von ihrer Meinung nicht abbringen, obwohl die Bevölkerung seit Jahren dafür plädiert. Hamm ist eben in der Hinsicht ein weißer Fleck auf der Landkarte und wird es bleiben.
LG Jürgen
Natürlich nur ironisch, denn Deine Bemühungen und Dein Sinn für die Natur und Tiere finde ich sehr bemerkenswert. Aber laß´ Dich von diesem kleinen Mißerfolg nicht entmutigen und bleibe dran!
G. l. G. Jochen
Dachte ich mir. Vielen Dank.
Das wirft mich auch nicht um.
LG Jürgen
Die Beringung der Störche ist natürlich ein für und wieder. Das Argument des Umweltamtes ist letztlich nicht von der Hand zu weisen. Die Frage ist doch, welchen Vorteil man durch die Beringung hat. In Zeiten in denen die Weißstorchpopulation in Deutschland stark wächst sind die zu erwartenden Erkenntnisse vermutlicht eher begrenzt und von lokalem Interesse – oder irre ich da?
Ein für und wieder gibt es immer. Es ist auch gut, das jeder eine eigenen Meinung hat und die bei uns in Deutschland auch vertreten darf.
Ämter werden stets auch von den ihnen übergeordneten politischen Institutionen sowie den Sachbearbeitern geprägt – das sehe ich als Angehörige eines Amts auch stark bei Interaktionen mit anderen Teilen meiner Behörde und vor allem bei Interaktion mit anderen Behörden.
Leider ist die „Kundenfreundlichkeit“ – meiner Erfahrung nach – erst unter der jungen, noch nicht in Schaltpositionen aufgestiegenen Generation der Verwaltung ein entscheidender Aspekt dessen geworden, wie die Mitarbeiter denken, dass Verwaltung sein sollte.
Vielen Dank für Deinen netten Kommentar.