… die Geschichte der verstörten Graugans.
- In dieser herrlichen Umgebung spielte sich das Drama um das besetzte Nest der Graugänse ab.
Dem Graugans Paar ist etwas Ungewöhnliches widerfahren. Ihr Nest wurde „beschlagnahmt.“ Sozusagen fand eine Fremdbesetzung statt. Eine Rotwangenschildkröte hatte es sich als neues Domizil auserkoren. Nun sollte man denken, dass eine Gans da kurzen Prozess machen würde. Bei einer Nilgans wäre das auch denkbar gewesen. Aber die Graugans reagierte anders. Sie umkreiste ihr Nest immer wieder. Sie stupste die Schildkröte an. Sie bestieg ihr Nest und meinte wohl die Schildkröte wurde den Rückzug antreten. Die war stur. Sie blieb und sonnte sich weiter. Im Nest aber lagen Eier. Die mussten bebrütet werden. Irgendwann gab die Gans auf. Sie flog mit ihrem Partner davon. Ein in der Nähe brütendes Blässhuhn kam um Nachbarschaftshilfe zu leisten. Ebenfalls ohne Erfolg. Nach etwa 2 Stunden kamen die beiden Graugänse zurück. Aber die Schildkröte ließ sich auch jetzt nicht vertreiben.
Am nächsten Morgen aber saß die Graugans wieder auf ihrem Nest. Entwarnung? Nix da. Die Rotwangenschildkröte kam, sah und siegte. Sie nahm das Nest wieder in Beschlag. Die Gänse ließen sich erneut vertreiben. Die Brut war somit wohl endgültig verloren.
Die Bilder zum Vergrößern bitte anklicken.
- Eine Rotwangenschildkröte hatte sich in einem Gänsenest ihren Sonnenplatz eingerichtet.
- Im Nest waren schon mindestens drei gelegte Eier.
- Die Graugans schien ratlos.
- Mehrfaches Anstoßen nütze nichts.
- Als die Gänse weggeflogen waren kam ein Blässhuhn und wollte „Nachbarschaftshilfe“ leisten.
- Auch bei ihr war die ganze Mühe umsonst. Die Schildkröte blieb stur.
- Später kamen die Gänse zurück und versuchten erneut ihr Glück.
- Aber alle Versuche blieben ergebnislos. Am nächsten Tag stand dann fest. Die Brut war wohl verloren.
Diese Geschichte durfte ich vor ein paar Tagen mit ansehen. Wie schön, dass ich nie ohne Kamera unterwegs bin. Das zahlt sich immer aus. Aber wem sage ich das?
Das Neueste … erstes Storchenküken am Niederwerrieser Weg ist geschlüpft.
Mensch, kann sich diese Schildkröte denn wirklich keinen anderen Platz aussuchen? Ich weiß, die mögen diese Sonnenplätze mitten im Wasser, doch da gibt’s doch sicher auch noch irgendwo einen herausragenden Baumast o.ä. Ausgerechnet ein belegtes Nest….
Hallo Jürgen, toll bebilderte Geschichte! Ich hätte nie gedacht, dass eine Graugans sich von einer Schildkröte (dieser Größe) einschüchtern lässt und auch nichts gegen deren Hartnäckigkeit ausrichten kann.
Tut einem schon leid zu sehen, dass die Gänse ihr Gelege im Stich lassen müssen und die Brut damit verloren ist.
LG Michèle
Die Gänse haben 2 Tage um ihr Nest gekämpft, obwohl man da von kämpfen nicht
reden kann. Sie waren wohl mit der Situation total überfordert. Eine Lösung
für dieses Problem war in ihren Genen nicht vorgesehen. Man kann da nur staunend
zusehen.
LG Jürgen
Das ist ja ein Ding. Ich hätte die Gans für resoluter gehalten, könnte sie die Schildkröte nicht einfach rausschubsen? Warum sie das wohl nicht tut? Oder sich mit ihr arrangieren, d.h. einfach daneben setzen… Eine spannende Geschichte, bei der ich einen anderen Ausgang erwartet hätte. Wieder was gelernt.
Eigentlich sind Gänse durchaus resolut. Aber das war für sie „Neuland“ und mit so einem starrsinigen Tier im Nest hatte sie wohl nicht gerechnet.
Ach, nööö, wie gemein, wie schiebt man denn nun bloß so einen Panzer aus dem Nest?! Die armen Graugänse, ich hoffe, sie brüten nochmal! Tolle Geschichte, ich hätte vermutet, die Graugänse siegen. Aber sie waren ja richtig ratlos.
Ich wünsche einen schönen Feiertag, liebe Grüße
Monika.
So hart kann es in der Natur zugehen. Die Gans hatte eine ähnliche Situation sich noch nie
erlebt und daher keine Lösung parat. Sie war ratlos.
LG Jürgen
EIne tolle, aber auch traurige Story aus dem Reich der Tierwelt. Die arme Graugans, die sich nicht zu helfen wusste. Ich hatte zunächst gedacht, dass die Schildkröte doch auch die Eier warmhält…?
Herzliche Grüße, Birthe 🙂
Die Schildkröte saß neben den Eiern, so das diese immer weiter auskühlen konnten.
LG Jürgen
„Hausbesetzung“ im Tierreich… Arme Graugans…
Das ist schon etwas Besonderes. Ich sah so etwas vorher noch nicht.
Da muß ich Dich wirklich loben, Jürgen. 😉 Man greift, so schlimm es ist, in die Natur nicht ein. Ich hätte mich aber wohl kaum zurück halten können, und die „Terror-Schildkröte“ höchstpersönlich rausgeworfen. LG Michael
Es war total spannend die Graugans über Stunden zu beobachten. Man konnte ihr anmerken,
dass sie mit der Situation vollkommen überfordert war. Dabei lag doch die Lösung auf der Hand.
Sie hätte Dich nur anrufen brauchen. Lach …
LG Jürgen
Hallo Jürgen! Das stimmt! Ist auch das erste Mal, dass ich so etwas gesehen habe. So eine unverfrorene Schildkröte aber auch. Man sieht, dass sich (auch) die Tierwelt radikalisiert. Erste die Nilgänse gegen die Störche, und jetzt Okkupation von Eigentum. 😉 LG Michael
Wo soll das noch hinführen. Die entwickeln langsam menschliche Eigenschaften. Lach …
LG Jürgen
Die „Mutant Terror Turtles“ sind da. Gleich unserem BIM Horst S. melden. 😉 LG Michael
Und dann macht er die Grenzen zu. Lieber nicht.
Was soll ich dann noch fotografieren? *LOL*
LG Jürgen
Tolle Geschichte und aus unserer Sicht echt schräg. Da meint man, die würden sich zur Wehr setzen. Aber wie Puzzle schreibt, vielleicht kommen die Schildkröten in ihrem Repertoire nicht vor. Merkwürdig…
Richtig. Wenn man sich das mal durch den Kopf gehen läßt, kommen Fragen auf.
Das muß für die so fremd sein (ist es ja auch), daß sie sich nicht zu helfen wußten. Vielleicht wie ein zweijähriges Kind vorm Weihnachtsbaum, öh. Mir fällt gerade nix besseres ein….
Da ist was dran. Das könnte man so sehen.
Die arme Graugans… 😮
Das kann man wohl sagen. Die Natur kann grausam sein.
Der Eierdieb war als Schildkröte verkleidet – wer kommt denn auf so was?
Linsenfutter … lach.
Höchst sehenswerte Bilder, eine interessante Dokumentation dessen, dass die massenhaften Importe und das Aussetzen dieser amerikanischen Schildkrötenart eben doch Folgen für die heimische Fauna hat…
Nicht umsonst ist der Import seit Jahren verboten und durch neue EU-Verordnungen sind die Haltung, Zucht, Import und Verkauf Tiere dieser Arten mittlerweile untersagt…
Es wurden einfach viel zu viele verkauft und einfach, wenn die Besitzer sie nicht mehr wollten, in die „Natur“ entsorgt.
Richtig. Das ist ja die Sauerei, oder besser gesagt das unverantwortliche Handeln. Die Kinder sagen … niedlich. Dann kommt Weihnachten, der Geburtstag was auch immer.
Geschenke werden gemacht. Egal ob Hund, Katze oder auch Schildkröten. Irgendwann werden diese größer und … langweilig. Dann … weg damit.
Bei den Trachemys-Arten ist es wohl eher das Problem, dass die sehr klein verkauft wurden und dann relativ groß werden und die Aquarien nicht ausgereicht haben – abgesehen von der saumiserablen Art, wie die in viel zu kleinen Becken ohne Landteil gehalten wurden (und zum Teil noch werden).
Kommt dazu, dass so ein Aquarium schnell etwas „müffelt“. Also weg damit… 😦
Ach ja: Und irgendwann merkten wohl die Halter, dass die Tiere sehr alt werden und man sich ewig damit auseinandersetzen muss. Und da kommt so ein heimisches Gewässer wie gelegen.
„Da haben die Tiere es doch viel besser…“
Dem ist nichts hinzuzufügen … außer der Ausrede zur „Selbstberuhigung.“
Da fühlt der Mensch sich sogar als Wohltäter. Kaum zu glauben.
Das hätte ich nicht vermutet- traurig für die Gänsefamilie!
Manchmal ist die Natur, aus menschlicher Sicht, recht grausam.
eine verrückte unglaubliche Geschichte, die du da fotografisch dokumentiert hast. Die Schildkröte wird doch wohl nicht nach Sonnenuntergang dort bleiben? Sie muss doch auch fressen und wandern?
Das ist ein Wassertier. Nach Sonnenuntergang ist sie abgetaucht, weil es ihr sicher zu kalt wurde. Am nächsten Morgen nahm sie
wieder ihren Platz für das Sonnenbad im Nest ein. Somit war die Brut endgültig verloren.
Toll! So etwas sieht man auch nicht jeden Tag…
Selbst ein Naturfotograf wie ich, der täglich unterwegs ist, hat das zum ersten Mal erlebt.
Sehr bedauerlich und seltsam. Sie scheinen in ihrem Instinkt-Repertoire keine Lösung für derartigen „Wasserschildkröten-Befall“ parat zu haben. Dabei würde wahrscheinlich genügen, die Schildkröte zu beschatten, damit sie sich schleicht.
Ich hatte mit der Entwicklung auch niemals gerechnet. Deshalb war ich auch viele Stunden vor Ort.
…immer diese Besatzer ( in Anlehnung an Das Leben des Brian )… *lach*
Räumung nicht möglich, da es in der Nähe keine Polizeidienststelle gab. Grins …
Ist ja traurig, wenn nicht mehr gebrütet werden kann. Was es alles gibt….
Das ist die Natur. Schön … aber manchmal auch grausam.
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Das macht das Leben erst interessant.
Manchmal verschlägt es selbst mir die Sprache.
Schöne Reportage zum Thema „wie das Leben so spielt“.
Stimmt. Wer viel unterwegs ist sieht viel.
Verrückte Geschichte und toll, dass wir dabei sein durften. Aber für die Graugans ist das wohl eher tragisch. LG Ulrike
Verückt ist die richtige Beschreibung. Aber die Natur hat immer wieder so etwas zu bieten.
LG Jürgen
Und erst recht nicht gesehen… 😉
Es gibt immer wieder eine Überraschung.
Tolle Dokumentation! Noch nie gehört! Danke fürs Teilen und weiterhin gut Licht! 🙂
Danke. Das war für mich auch neu.
So ne penetrante Schildkröte … da hätte ich auch gedacht, dass der Nestverteidiger energisch zur Sache geht.
Auch ich habe mich da getäuscht. Es war schon eine seltsame Situation.
So eine Geschichte habe ich noch nie gehört. Man könnte meinen, so eine große Gans kann die Schildkröte aus ihrem Nest werfen.
Das hatte ich zuerst auch gedacht.
Das ist kaum zu glauben 😊😊
Die Graugänse können bestimmt in einem neuen Nest erneut brüten
Oder tun sie das nur einmal ?
LG Mathilda 🌞🌻
Ja, eine verrückte Geschichte.
Von März bis Juni ist die Zeit der Brut.
In der Regel haben Graugänse nur eine Jahresbrut.
Ob es in diesem Fall zu einer zweiten Brut kommt,
weiß ich leider auch nicht.
LG Jürgen
Dann warten wir mal ab. Ist ja noch warm genug 👍🏻🍀
Wie heißt es so schön. Die Hoffnung stirbt zuletzt.