Eigentlich hatte ich mich schon auf einen gemütlichen Fußball Abend eingerichtet. Das Telefon klingelte. Ein Beamter der Polizei rief an. Er teilte mir mit, dass besorgte Bürger den verletzten Storch in Uentrop gesehen hätten. Er würde dauernd umfallen, auch würden Krähen ihm zusetzen. Ich wurde von einem Einsatzfahrzeug abgeholt und wir fuhren zu der besagten Stelle um zu sehen, ob man dem Weißstorch helfen kann. Was ich dort aber sehen musste, gefiel mir gar nicht. Der Storch stand bewegungslos auf der Stelle und war in einem bedauernswerten Zustand. Ich ging vorsichtig in seine Richtung. Die normale Fluchtdistanz war längst unterschritten. Immer wieder blieb ich stehen und ging dann vorsichtig weiter. Er ließ mich bis auf etwa 6 Meter herankommen. Dann flog er ein Stück weg. Ich machte noch einen vorsichtigen Versuch. Mit demselben Ergebnis. Er flog dieses Mal etwa 100 Meter weit weg. Ich ließ es dabei bewenden. Unnötig quälen wollte ich ihn nicht. Das bisschen Kraft was noch in ihm steckt braucht er nötig. Unnütze Energieverschwendung kann er sich nicht leisten. Mein Fazit. Sein Zustand hat sich in den letzten Tagen dramatisch verschlechtert. Helfen kann man ihm momentan wohl nicht.
- Sein Zustand hat sich verschlechtert.
- So nah war ich ihm noch nie.
- Deutlich zu sehen. Das verletzte Bein hängt kraftlos herab.
Oft werde ich in diesen Tagen gefragt, was es mit dem weißen Bein auf sich hat. Es ist Kot. Weiß und fast flüssig bei Störchen. Durch die schwere Verletzung kann er das Bein nicht richtig bewegen. Die Folge ist, dass der Kot überwiegend am rechten Bein hinab läuft. Das ist aber nicht tragisch. In sehr heißen Tagen koten Störche die Beine gezielt ein. Es dient dann als Sonnenschutz.